Skip to main content
  • Die Nachrichten von heute Abend
  • Die Nachrichten von heute Mittag
  • Die Nachrichten von heute Morgen
    Montag, 15. Mai 2023, 5:05 Uhr
    Montag, 15. Mai 2023, 5:05 Uhr
    (Wdh.06:05, 07:05, 09:05, 12:05, 13:05, 15:05, 18:05)

    Kontrafunk aktuell vom 15. Mai 2023

    Andreas Peter im Gespräch mit Jobst Landgrebe, Gaby Weber und Anthony Lee – Kontrafunk-Kommentar: Benjamin Gollme
    • Am 15. Mai sprechen wir mit dem Mediziner, Wissenschaftstheoretiker und Unternehmer Jobst Landgrebe über die Verträge zwischen der EU und Pfizer. Die in Südamerika lebende Journalistin Gaby Weber wird uns am Beispiel Argentiniens über das gezielte Abwerben von Fachkräften nach Deutschland informieren, und der Bundessprecher des deutschen Landwirte-Verbandes, Anthony Lee, berichtet von den aktuellen Entwicklungen in den Niederlanden und Deutschland. Benjamin Gollmes Kommentar befasst sich mit dem „Kampf gegen rechts“, und Tom Wellbrock hat die Medienschau zusammengestellt.

    • Kontrafunk-Kommentar von Benjamin Gollme

      Das Ministerium

      Sollten Sie noch auf der Suche nach einem Mode- Accessoire für den Sommer sein- ich habe da eine Idee:

      Den Baseballschläger. Denn Sie wissen ja: Alles ist Retro, Alles kommt zurück, ob es gut war oder nicht. 

      Der Baseballschläger scheint ein unbedingtes Accessoire der Nachwendejahre gewesen zu sein. So jedenfalls sind der Zeit-Journalist Christian Bangel und der Rundfunk Berlin Brandenburg zu verstehen. Sie haben unter dem Titel Baseballschlägerjahre eine sechsteilige Dokumentation über Ostdeutschland veröffentlicht.

      Seit kurzem sind die Baseballschlägerjahre wieder in aller Munde. Denn frei nach Deutschlands obersten Verfassungsschützer Haldenwang: Neonazis waren nie im Lockdown, sie waren nur im Homeoffice. Und im hemiischen Bett haben die Nazis Liebe gemacht. Aus Spaß wurde Ernst und Ernst ist nun 18 Jahre alt.

      Im besten Alter, einen Baseballschläger zu schwingen und Ausländer durch Dessau, Potsdam oder Bautzen zu jagen.

      Oder in den Frauensee. Das idyllische Gewässer südöstlich von Berlin ist Schauplatz eines mutmaßlichen Verbrechens geworden: In der BZ erfahren wir:

      Kinder hatten Todesangst.- sie kamen vermummt in der Nacht. Rassismus-Attacke.

      Wie dramatisch die Vorgänge tatsächlich waren ist auch anderthalb Wochen später nicht bekannt. Doch wenn die sechzehnjährigen Ali und Kaan in Todesangst waren, dann müssen sie ganz erheblich gewesen sein. Ali und Kaan sind Kreuzberger Jungs. Sie wachsen also täglich mit Drogen, Obdachlosigkeit und Kriminalität auf.

      Dramatisch muss der Vorgang gewesen sein, sondern hätte Bundesinnenministerin Nancy Faeser sich nicht zu Wort gemeldet. Die SPD-Politikerin schweigt schließlich bei anderen Gewaltdelikten tagelang. Nach dem Frauensee-Vorfall war sie schneller zur Stelle: Es müsse verhindert werden, dass so etwas noch einmal passiert.

      Nur was möchte sie verhindern? Offensichtlich die unabhängige Polizeiarbeit. Schließlich fußen die Informationen zu diesem Zeitpunkt auf Aussagen der möglichen Geschädigten. Ein Ermittlungsergebnis liegt nicht vor. Man würde zu gerne Mäuschen spielen am Frauensee. 

      Was passierte da am Nachmittag, als die beteiligten Gruppen aufeinander trafen? Welche Wortgefechte wurden ausgetauscht? Wie kam es zur behaupteten Eskalation in der Nacht?

      Aber wozu Ermittlungen abwarten, wo wir doch Gewissheiten haben. Der Osten ist ohnehin demokratiefern, das wusste bereits Deutschlands wichtigster Zeitungslobbyist Matthias Döpfner.

      Die Täter von heute sind die Kinder der Täter von damals. Ihnen wurde der Baseballschläger in die Wiege gelegt.

      Nancy Feaser und das Ministerium wussten es schon immer.

      Mit Ministerium ist hier selbstverständlich etwas größeres gemeint. Als Ministerium dürfen wir das ZeMas begreifen, das Zentrum Liberale Moderne mit ihrem Spin Off Gegneranalyse, den Volksverpetzer und die Twitter-Armee des Guten und Gerechten. Nancy Faeser ist nur der Plapper-Papagei einer neuen populistischen Panzerbrigade.

      Sie schießt ohne Unterlass, ihre Munition sind nicht Fakten, sondern festgelegte Gewissheiten.

      In Ratingen ging es dann noch schneller. Am Donnerstag kam es zu einer unübersichtlichen Situation mit erheblichen Auswirkungen. In den Medien lesen wir am späten Mittag von einer Explosion und Sondereinsatzkommandos.

      Die Situation ist extrem unübersichtlich. Es habe gebrannt, Frau und Kind seien an der Tür erschienen, dann habe ein Mann möglicherweise einen Sprengkörper gezündet.

      Später lesen wir dann nicht mehr vom Sprengkörper, sondern von Flüssigkeit.  Frau und Kind sind aus der DPA-Meldung am nächsten Tag bereits verschwunden, stattdessen ist die Leiche einer alten Frau aufgetaucht. Der Fall ist ein Paradebeispiel für die Ohnmacht der Medien in der Zeit des Internets.

      Und ein Paradebeispiel für das Ministerium:

      Denn das Ministerium mutmaßt schon am Nachmittag über den Hintergrund: Die Zeitung Die Welt geht von einem absichtlichen Hinterhalt aus. T-Online spricht von einem mutmaßlichen Corona-Leugner, der Merkur schreibt: Corona-Leugner sprengt Hochhaus-Wohnung.

       

      Der Plapper-Pappagei des Ministeriums ist dieses Mal Herbert Reul. Es ist der CDU-Minister höchstselbst, der den Corona-Bezug durch eine Äußerung herstellt und in die Medien bringt. Schon am Folgetag schränkt die Polizei ein: Es könne sich auch um eine Namensverwechslung handeln.

      Doch eigentlich ist diese Frage nebensächlich. Das Ministerium hat seine Arbeit getan. Es hat bewiesen, wie schnell es die Wahrheit kennt. Jedenfalls wenn die Wahrheit der vorher festgelegten Gewissheit entspricht. Es hat bewiesen, dass sein Urteil schon steht. 

      Man möchte einmal Mäuschen spielen. Am Frauensee, in Ratingen, vor allem aber in den Köpfen des Ministeriums. Doch ein Tiel dieser Antwort würde die Bevölkerung wohl verunsichern.  

      Die Täter von heute sind die Kinder der Kinder von damals. 

       

       

       

       

    Kommentare
    Huejos
    Herr Andreas Peter hat mit dieser Anmoderation des Interviews mit Gaby Weber zu Argentinien leider in den Topf des Wokismus gegriffen. O-Ton:

    "Eines der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgesc hichte ist der Kolonialismus. Jahrhundertelan g nahmen sich Menschen das Recht heraus,andere Länder und die darin lebenden Menschen als ihr Eigentum zu betrachten, sie als Sklaven auszubeuten und dazu aus ihren Heimatländern zu entwurzeln."

    Ich frage mich, ob Herrn Peter entgangen ist, dass Kolonialismus nicht nur schändliche Menschenveracht ung bedeutete, sondern auch heute noch Hinweise darauf vorhanden sind, die auf durchaus positive Wirkungen kolonialer Machtausübung hinweisen. 2 Stichwörter: Indien, Südafrika. Gäbe es in Indien einen Demokratie nach westlichem Vorbild? Steht heute Südafrika besser da, nach Abschaffung der Kolonial"herren"?

    Im übrigen eine kleine Denkaufgabe: Wer hat historisch den umfangreichsten Sklavenhandel betrieben? Hilfestellung: Es war NICHT der böse weiße Mann. Man findet ihn in einer Religion. Einfach mal recherchieren.

    Xaver Huber
    In Ermangelung einer "Wertungsfunktio n" ist Kommentator "Huejos" nachdrücklich zuzustimmmen.
    Endoro
    Den Beitrag von Hr. Lee zur Landwirtschaft gab's schon mal.
    onckel fritz
    Ferienanlagen in Heidesee und am Frauensee, hier wie da rassistische Attacken, hinzugedichtete Basballschläger aus einem ganz anderen Film - hier stimmt ja gar nichts außer den vorgefassten Meinungen über die angeblichen rechten Dumpfbacken in der Ostzone, und alles geht durcheinander. Was konkret passiert ist, erfährt man nicht, „aber die waren ja hier schon in den 90ern rechts“, und so wird erst mal herumtrompetet.
    Steff82
    Das "Spiel" läuft doch seit einiger Zeit so: Muckt die weiße Kartoffel auf, schreit man "Nazi" und "Rassist" und hat wieder die Oberhand - wenn schon nicht körperlich, weil man in der 10 zu 1 Mehrheit ist, dann wenigstens bei den Behörden.

    Das ist so, als wenn zwei Geschwister Streit haben und derjenige, der angefangen hat heulend zu Mutti rennt und den anderen, der stärker war, anschwärzt.
    Die "weiße Kartoffel" ist dann schon mal stigmatisiert und jede weitere Diskussion erledigt.

    Xaver Huber
    Kommentator "Steff82" hat das "Spiel" zutreffend beschrieben. Allerdings geht die Realität oftmals insofern noch darüber hinaus, als von staatlichen Institutionen, Phantasie-Szenarien hinzugedichtet werden. So geschehen bei den angeblichen "Hetzjagden" in Chemnitz von der damaligen Bundeskanzlerin und für deren Leugnung ein Amtschef geschaßt wurde.
    onckel fritz
    Die moralische Empörung über den „brain drain“ aus Argentinien verstehe ich aus der Sicht der betroffenen Pflegerinnen und Ärzte nicht so ganz. Ich komme aus einem Staat, der mich 33 Jahre lang als sein Eigentum behandelt hat. Würde ich nach Jahren der Ausbildung unter 1.000$ verdienen, wäre ich auch mal weg. Eine Treppe höher erleben wir ja hierzulande den Wegzug deutscher Ärzte nach der Schweiz, Skandinavien und in die Anglosphäre. Das ist Marktwirtschaft , und endlich einmal sitzen die Heilberufler am längeren Hebel und die Arbeitgeber stehen im Wettbewerb um die Arbeitnehmer. Andererseits besteht durch die Anwerbung ausländischer Kräfte hier die Gefahr des Lohndumpings. Am günstigsten ist die Situation für Grenzgänger, die z.B. preiswert n PL oder der Uckermark leben und in Brandenburger oder Berliner Kliniken arbeiten.
    Steff82
    Mir kam beim Hören des Beitrags, grade bei dem Punkt der Entschädigung, der Gedanke, dass Menschen doch nicht das Eigentum eines Staates sind.

    Dass die kostenlose Bildung in erster Linie für das eigene Land da sein soll und man die Kosten erstattet, sollte man seine erworbene Expertise woanders hin mitnehmen, kann ich verstehen.

    Dass Länder aber Menschen "kaufen" können sollen, empfinde ich schon irgendwie als pervers.

    Außerdem sollte Deutschland einfach mal selbst mehr ausbilden und dafür sorgen, dass nicht so viele Jugendliche ohne Lehre bleiben. Solange man sich das hier leisten kann junge Menschen, ohne alles dastehen zu lassen, solange gehört sich das nicht, andere Länder "auszusaugen".

    Das Problem „Fachkräftemangel“ ist hausgemacht und besteht angeblich seit Jahrzehnten. De facto ist es vor allem ein Mangel an gut ausgebildeten Menschen, die sich ausbeuten lassen, weil man sie schlecht bezahlen kann und sie ihre Rechte nicht kennen.

    Godsnogood
    Ich sehe zwar die Problematik, die Gaby Weber beschreibt durchaus als real. Doch warum sollte Deutschland das gezielte Abwerben von Fachkräften unterlassen, nur damit die argentinischen Ärzte dann in den USA arbeiten? Wenn dann noch behauptet wird, dass "wir im Mittelmeer die Leute ohne Doktortitel einfach absaufen lassen." wird klar, dass es um den Realitätssinn von Frau Weber nicht gut bestellt ist.
    Esels Ohr
    "Dritte Welt": https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/das-junge-politik-lexikon/320128/dritte-welt/

    Melde Dich zum Kommentieren im Login-Bereich an, um kommentieren zu können.