Philosophieren #61: „Verletzen“
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Ein Messer oder ein Stich einer Nadel kann meine Haut verletzen. Aber auch Worte können verletzend sein. In den letzten Jahren hat sich ein neuer Begriff entwickelt, der neben diesen tatsächlich stattgefundenen Verletzungen insbesondere die möglichen, sich noch nicht realisiert habenden, aber drohenden oder als drohend empfundenen Verletzungen in den Blick nimmt. So sprechen wir heute vielfach von „vulnerablen Gruppen“ und einer generellen Vulnerabilität in der Gesellschaft. Was hat es mit diesem Begriff auf sich? Und mit welcher Begründung beanspruchen „Vulnerable“ eigentlich einen besonderen Schutz? In dieser Folge von „Philosophieren“ im Kontrafunk sprechen Matthias Burchardt und Alexander Christ über das Verletzen und stellen die These auf, dass es uns ganz guttäte, selbstbewusst und ohne den übergriffigen Staat mit den Gefahren des Lebens fertigzuwerden.
Ein Beispiel von mir:
Ein Freund von mir hat als Kind sehr darunter gelitten, daß man ihn „Rotfuchs“ nannte.
Ihm ist dann heute klargeworden, daß er nicht das Recht habe, dieses Wort zu verbieten, wohl aber beleidigt zu sein, wenn man ihn so nennt - abhängig von der vermuteten Intention des anderen.
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