Dienstag, 28. Juni 2022, 20:05 Uhr
Dienstag, 28. Juni 2022, 20:05 Uhr
Reden über Deutschland – mit Paul Brandenburg
mit Paul Brandenburg
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Sternchen? Unterstrich? Binnen-I? Aufzählung? Oder nichts und fort mit dem Humbug? Seit den 2010er Jahren wird das Thema einer geschlechtergerechten Sprache heiß diskutiert: die Befürworter halten Sprache für ein Transportmittel von Vorurteilen und ein Spiegel von (patriarchalen) Machtverhältnissen, den Gegnern ist Gendern moralisch überzogene und übergriffige Sprachverhunzung. Paul Brandenburg hat in dieser besonderen Premiere live mit Ihnen, den Hörer Innen von Kontrafunk, über Ihre Meinungen und Erfahrungen diskutiert.
Leider muß ich mich hier kurz fassen, daher direkt zu meinem Hauptaugenmerk.
Die gesamte Diskussion um eine Gechlechtsneutr ale Sprache ist eingentlich lächerlich. 'Eigentlich', da es diese Sprache schon lange existiert.
Japanisch etwa - wie auch einige andere asiatische Sprachen - ist einer jener Sprachen ohne Pronomen, Artikel oder Geschlecht. Es existert kein Der/Die/Das, keine maskuline oder feminine grammatische Form, nichts von dem, worüber man sich in den sogenannten Genderstudien aufregt.
Dennoch ist zu beobachten, daß in Japan - wie auch in anderen Sprachregionen ohne jene grammatischen Geschlechtermer kmale - sehr genau zwischen Männern und Frauen unterschieden wird, mit all den vermeintlich positiven und negativen Elementen, die in der neuen Sprachideologie so scharf angegangen werden. Ganz offensichtlich hat eine genderneutrale Sprache hat also rein garnichts mit der Differenzierung zwischen Männern und Frauen zu tun.
Wer biologische Tatsachen der Unterschiedlich keit der Geschlechter jenseits der äußeren Geschlechtsmerk male negiert und die Evolutionsbiolo gie, die Neurologie oder die Genetik als Wissenschaften „alter weißer Männer“ verteufelt, ist tatsächlich nichts anderes als ein*e Ideolog*in.
Perfekt für Politiker die nur Moral können.
Ich empfehle dazu den Film "Idiocracy"
Normalerweise wäre ein solcher "gerechter" Sprachgebrauch durch diese Vorbilder damit für alle Zeit kontaminiert..
vielen Dank für diese Sendung und danke ebenso, dass mir die Teilnahme als Anrufer ermöglicht wurde!
Die Thematik der geschlechterger echten Sprache steht seit nunmehr rund 10 Jahren im Raum, mal vergrößert sie sich, mal verkleinert bzw. verengt sie sich wieder. Habe diesem bis vor 2,5 Jahren, also "vor Corona", nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt und es als eine randständige Modeerscheinung abgetan.
Dem ist aber m. E. nicht so. Im Zuge der fortschreitende n Spaltung der Gesellschaft in Gut und Böse, in "Geimpfte" und "Ungeimpfte", in regierungsgläubige brave Bürger und querdenkend-verschwörungsgläubig-"rechtsoffene" Deppen, schiebt sich die Genderdebatte - wobei: was ist hier eigentlich "Debatte"? wie ein weiterer Pilz in die morschen bis maroden Gebälke unseres Zusammenlebens. Mittlerweile leider zu hohlen Begriffen verkommene Werte wie "Solidarität" oder "Gemeinsinn" werden im Dienste totalitärer und letztlich zerstörerischer Agenden missbraucht.
Ich denke, dass Kontrafunk hier sehr gute Beiträge leistet und leisten wird. Meine Unterstützung und Verbreitung ist sicher.
Danke und einen schönen Abend,
Georg aus NRW
als das mit den INNEN kam, beschloss ich wieder: ohne mich, .. allein mein gehör sugeriert mir, als seine nun plötzlich alle weiblich geworden (bin selbst weiblich).
Gleichberechtig ung entsteht im Handeln nicht in der Sprache. Das generische Maskulinum war nie der Grund von Ungeleichbehand lung der Geschlechter. Ich sehe das Gendern eher im Zusammenhang mit der plötzlichen Geburt der Fokussierung auf LGTBQ+ ... und ich sehe ich Schwarz. Hier sollen Menschen von ihren letzten Grundfesten herausgehebelt und entwurzelt werden. Wenn junge Menschen nun nicht mal mehr wissen sollen, was sie sind, dann ist das der Inbegriff der Entwurzelung. Hier liegt mE der wahre Grund hinter dieser ganzen Verunsicherung. Hier erhalten Manipulatoren ein leichtes Spiel.
Außerdem fußt das Gendern auf Fehlannahmen wie Genus = Sexus oder Form = Inhalt und ignoriert wichtige sprachwissensch aftliche Erkenntnisse wie die Markiertheitsth eorie, nach der bestimmte grammatische Formen (wie das Maskulinum oder das Präsens) ohne Kontext unspezifisch sind. Nur deshalb sind Formulierungen sinnvoll wie: Die meisten Grundschullehre r sind Frauen.
Frauen sind im Deutschen durch die eigene Motionsform wie z.B. Lehrerinnen viel leichter sichtbar zu machen als Männer.
Es irritiert, dass gerade im akademisch-medialen Bereich solche sprachwissensch aftlichen Hintergründe ausgeblendet werden, aber hier geht es anscheinend nur um das Zurschaustellen der richtigen Gesinnung.
Aus meiner Sicht ist diese gesamte sog. Gender-Sprache der Versuch einer kleinen, selbsternannten „Elite“, sich gegen das gemeine Volk abzugrenzen. Das wird erreicht, indem man sich einen Code schafft, der seine Nutzer trennt in solche, die dazu gehören und solche, die „zurück geblieben“ sind und respektlos gegenüber den Wert zu schätzenden und zwingend zu benennenden Minderheiten auftreten.
Sprache sollte eigentlich Gemeinschaft stiften all derer, die sie verstehen und sprechen. Das genaue Gegenteil passiert jedoch mit der Schaffung dieser künstlichen, mit Codes garnierten Kunstsprache. Aufspaltung der Gesellschaft in identitäte Grüppchen ist das zwangsläufige Ergebnis.
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