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    Dienstag, 18. Oktober 2022, 6:05 Uhr
    Dienstag, 18. Oktober 2022, 6:05 Uhr
    (Wdh.07:05, 09:05, 12:05, 13:05, 15:05, 18:05, 22:05)

    Kontrafunk aktuell vom 18. Oktober 2022

    Marcel Joppa im Gespräch mit Kerstin Behnke und Axel Bernd Kunze – Kontrafunk-Kommentar: Tom J. Wellbrock
    • In der heutigen Ausgabe von Kontrafunk aktuell spricht Marcel Joppa mit der Dirigentin Kerstin Behnke über den Zustand der deutschen Kulturbranche nach Lockdowns und weiteren Corona-Maßnahmen. Die Professorin für Chor- und Ensembleleitung befürchtet mit dem Krieg in der Ukraine außerdem eine weitere Politisierung des Kulturbetriebs. In einem Gespräch mit dem Erziehungswissenschaftler und Autor Axel Bernd Kunze geht es dann um das deutsche Schulsystem: Der Schuldirektor wünscht sich mehr Einfluss von Religion auf die Bildung und er stellt der Politik ein schlechtes Zeugnis aus. Außerdem beschäftigt sich der Journalist Tom J. Wellbrock mit der aktuellen Frankfurter Buchmesse, in der möglicherweise nicht die Literatur im Mittelpunkt stehen wird.

    Kommentare
    Joama
    Ich bin Mitglied in einem Chor. Kürzlich haben wir beim Senat von Berlin Fördermittel für ein Konzertprojekt beantragt. Der Antrag wurde ohne Begründung abgelehnt. Später erhielten wir ein Rundschreiben, in dem angedeutet wurde, worauf es bei der Kulturförderung ankommt: „Diversität“. Mit anderen Worten: Hätten wir zum Beispiel nachweisen können, dass in unserem Chor ein paar Transsexuelle mitsingen oder hätten wir einen anderen Dreh gefunden, unser Konzert irgendwie in Verbindung mit Gederismus, Feminismus, Antirassismus, Kampf gegen Rechts, Klimarettung oder Solidarität für die Ukraine zu bringen, dann hätten wir die Förderung wahrscheinlich bekommen. Ganz sicher gibt es Kollegen, die zumindest verbal auf dieser Welle zu reiten verstehen und damit Fördermittel absahnen. In meinen Augen ist es Verrat an der Kunst, wenn man sie den Mächtigen verkauft und zum Werkzeug ideologischer Gehirnwäsche machen lässt. Wir werden also auf Fördermittel des Berliner Senats verzichten müssen.
    Joama
    Es tut mir als Kunst- und Kulturliebhaber in der Seele weh, das sagen zu müssen: der Kulturbetrieb in Deutschland ist für mich gestorben. Ich gehe so gut wie nicht mehr ins Theater, in die Oper, ins Kino, in Ausstellungen, mache einen großen Bogen um Neuerscheinunge n auf dem Buchmarkt. Das Hauptproblem ist nicht Corona. Den Todesstoß hat der Kultur die alles erdrückende Ideologisierung gegeben, die lähmende Political Correctness, der beschämende Konformismus der Kulturschaffend en, die sich dem woken Joch beflissen beugen, dem Zeitgeist das Wort reden, vorauseilenden Gehorsam und Selbstzensur üben, sich der Macht andienen (siehe Selenski auf der Buchmesse).

    Die kulturelle Situation ist schlimmer als in der Nazizeit und in der DDR. Warum? Damals wusste jeder, dass die Kultur unter der Knute der herrschenden Ideologie stand. Man begriff die Zensur als Feind und las zwischen den Zeilen. Heute fehlt dieses Bewusstsein weitgehend. Man trinkt begeistert den Kakao, durch den man gezogen wird.


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